#08 Unboxing & E-Commerce: Vom Paket zum unvergesslichen Markenerlebnis

Der Point of Sale (POS) ist der Moment der Wahrheit. Hier entscheidet sich in Sekundenbruchteilen, ob ein Produkt im Einkaufswagen landet oder im Regal bleibt. In dieser entscheidenden Phase agiert die Verpackung als der stille, aber mächtigste Verkäufer. Sie muss nicht nur auffallen, sondern auch einen direkten Kaufimpuls auslösen. Für CEOs, Marketingleiter und Einkäufer ist es daher von größter Bedeutung zu verstehen, welche Mechanismen die Verpackung am POS zum Impulsauslöser machen – und welche Faktoren diesen entscheidenden Moment stören können.

Die Macht des ersten Blicks: Auffallen um jeden Preis?

Am POS herrscht ein intensiver Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Die Verpackung muss sich aus der Masse hervorheben. Das gelingt durch eine Kombination aus visueller Prägnanz und klarer Botschaft. Eine einzigartige Form, eine mutige Farbgebung, eine auffällige Typografie oder ein überraschendes Material können den Blick des Konsumenten sofort auf sich ziehen. Es geht darum, eine visuelle Anziehungskraft zu schaffen, die den Konsumenten dazu bringt, innezuhalten und das Produkt genauer zu betrachten. Dieser erste Blick ist der Türöffner für den Impulskauf.

Allerdings ist „Auffallen um jeden Preis“ nicht immer die beste Strategie. Ein überladenes, unübersichtliches oder schrilles Design kann auch abschrecken oder als unseriös empfunden werden. Die Kunst liegt darin, die richtige Balance zwischen Sichtbarkeit und Markenrelevanz zu finden.

Emotionale Trigger: Die Verpackung spricht zum Unterbewusstsein

Impulskäufe sind oft emotional getrieben. Die Verpackung muss daher die richtigen emotionalen Trigger setzen. Das kann durch Farben geschehen, die Freude, Energie oder Vertrauen auslösen. Es können aber auch Bilder sein, die Sehnsüchte wecken (z.B. frische Früchte auf einer Saftverpackung) oder eine Geschichte erzählen, die den Konsumenten sofort anspricht. Eine Verpackung, die ein Gefühl von Genuss, Bequemlichkeit, Sicherheit oder Exklusivität vermittelt, spricht direkt das Unterbewusstsein an und kann den Wunsch nach sofortigem Besitz wecken.

Auch die Haptik spielt eine entscheidende Rolle. Eine Verpackung, die sich gut anfühlt – sei es durch eine besondere Textur, ein angenehmes Gewicht oder eine ergonomische Form – kann den Impuls verstärken. Der Tastsinn ist ein oft unterschätzter Faktor am POS, der eine tiefere, multisensorische Verbindung zum Produkt herstellt.

Klare Botschaft und schnelle Orientierung: Was will ich kaufen?

Neben dem emotionalen Reiz muss die Verpackung am POS auch schnelle Orientierung bieten. Konsumenten haben wenig Zeit und wollen sofort erkennen, um welches Produkt es sich handelt, welchen Nutzen es bietet und welche Marke dahintersteckt. Eine überladene Verpackung mit zu vielen Informationen oder einer unklaren Hierarchie der Botschaften kann den Impulskauf verhindern, da sie Überforderung statt Klarheit schafft.

Die wichtigsten Informationen – Produktname, Marke, Hauptnutzen – müssen auf den ersten Blick erfassbar sein. Dies ist besonders wichtig in Kategorien mit hoher Wettbewerbsdichte oder bei Produkten, die schnell gekauft werden (z.B. Süßigkeiten, Getränke, Snacks). Eine klare, prägnante Kommunikation auf der Verpackung ist essenziell, um den Impuls in eine konkrete Kaufentscheidung umzuwandeln.

Was den Impulskauf stören kann: Die häufigsten Fallstricke

Nicht jedes Design, das auffällt, führt auch zum Kauf. Einige Faktoren können den Impulskauf am POS aktiv stören:

  1. Irreführendes Design: Wenn die Verpackung Erwartungen weckt, die das Produkt nicht erfüllt, oder wenn das Design nicht zur Produktkategorie passt, führt dies zu Verwirrung und Misstrauen.
  2. Schlechte Lesbarkeit: Zu kleine Schrift, ungünstige Farbkombinationen oder unzureichender Kontrast machen es dem Konsumenten unmöglich, wichtige Informationen schnell zu erfassen.
  3. Mangelnde Funktionalität: Eine Verpackung, die sich schwer öffnen lässt, instabil ist oder das Produkt nicht ausreichend schützt, frustriert den Konsumenten und kann negative Assoziationen mit der Marke hervorrufen.
  4. Überladung: Zu viele Bilder, Texte, Siegel oder Logos können die Verpackung unübersichtlich machen und den Blick vom Wesentlichen ablenken.
  5. Fehlende Differenzierung: Wenn die Verpackung zu sehr der Konkurrenz ähnelt, geht sie im Regal unter und kann keinen eigenen Impuls auslösen.
  6. Unpassende Preiswahrnehmung: Das Design muss zur Preispositionierung passen. Eine billig wirkende Verpackung für ein Premium-Produkt oder umgekehrt kann den Kaufimpuls stören.

Fazit: Strategisches Design für den POS-Erfolg

Die Verpackung am Point of Sale ist weit mehr als nur eine Hülle – sie ist ein strategisches Instrument zur Umsatzsteigerung. Sie muss visuell ansprechend sein, die richtigen emotionalen Trigger setzen und eine klare, schnelle Botschaft vermitteln. Die Vermeidung von Störfaktoren ist dabei ebenso wichtig wie das Setzen positiver Impulse.

Für CEOs, Marketingleiter und Einkäufer bedeutet dies, in Verpackungsdesign zu investieren, das nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern auch psychologisch fundiert ist und die spezifischen Anforderungen des POS versteht. orfgen Marketing hilft euch dabei, Verpackungslösungen zu entwickeln, die genau diese Balance finden. Wir gestalten Designs, die am Regal herausstechen, die richtigen Impulse setzen und sicherstellen, dass eure Produkte nicht nur gesehen, sondern auch gekauft werden – für maximalen Erfolg am Point of Sale.